Reisetipps von unserer Expertin in Südafrika
28. Februar 2025
Als Teil unserer Verpflichtung, positive Impulse in der Reisebranche zu setzen, haben wir 2023 den TravelLocal Fund For Good gegründet. Dieser Fond wird an Wohltätigkeitsorganisationen auf der ganzen Welt verteilt, die entscheidende Arbeit leisten, um Herausforderungen wie Umweltzerstörung, den Schutz der Tierwelt und den Zugang zu sauberem Trinkwasser zu bewältigen. Eine dieser Organisationen ist Just a Drop, eine hervorragende Wohltätigkeitsorganisation, die sich für den Zugang zu sauberem Wasser durch gemeinschaftliche Maßnahmen einsetzt und dabei den Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und Qualität legt. Lesen Sie jetzt im Interview mit Just a Drop, wie sie sich dieser Herausforderung stellen.
Wir sprachen mit Brendan Hanlon, dem Leiter der Abteilung Fundraising und Kommunikation der Organisation, über die Beweggründe von Just a Drop, ihre wichtigsten Projekte und Herausforderungen sowie die Art und Weise, wie sie dazu beitragen, das Leben von Menschen in Gemeinden in Afrika, Asien und Mittelamerika zu verändern.
Millionen von Menschen auf der ganzen Welt haben keinen Zugang zu sauberem Wasser, was viele Hürden mit sich bringt. Menschen die Möglichkeit zu geben, diese zu überwinden, ist lebensverändernd. Ich habe das Glück, einer Organisation anzugehören, in der wir die Auswirkungen unserer Arbeit in den lokalen Gemeinschaften sehen können.
Sauberes Wasser macht die Menschen natürlich gesünder und wir tun viel für die Hygiene, um diese Gesundheit langfristig zu gewährleisten. Unsere Projekte sind ziemlich ganzheitlich und haben darüber hinaus noch weitere Auswirkungen: Wir arbeiten viel im Bereich der sanitären Einrichtungen und in Schulen, wo Kinder eine bessere Ausbildung erhalten können – auch Aufklärung im Bereich der Menstruationshygiene für Mädchen ist hier wichtig. Wir nutzen das Wasser auch zur Entwicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft, um die Lebensmittelversorgung zu sichern und den Lebensunterhalt durch die Schaffung von Einkommen zu verbessern. Wir bieten den Menschen vor Ort Kleinstkredite an, die es ihnen ermöglichen, ein Unternehmen zu gründen und sich aus der Armut zu befreien, und wir stellen Seife her, um die Hygiene zu verbessern. Wir haben ein umfassendes Programm, das wirklich Leben verändert.
Die Organisation wurde vor 25 Jahren von Fiona Jeffery gegründet, die früher den World Travel Market leitete und heute Vorstandsmitglied des Institute of Travel and Tourism ist. Sie leitete Just a Drop viele Jahre lang allein, bis vor etwa 12 Jahren unser erster Vollzeitmitarbeiter hinzu kam. Es gibt überall auf der Welt Probleme mit der Wasserversorgung, aber im Laufe der Jahre haben wir immer wieder in denselben wenigen Ländern gearbeitet, um etwas zu bewirken. Seit der Pandemie hat sich die Größe unserer Organisation verdreifacht, was sehr ermutigend ist.
Wir arbeiten derzeit in sechs Ländern: Kenia, Uganda, Sambia, Kambodscha, Indien und Nicaragua. In diesen Ländern konzentrieren wir uns nicht nur auf ein bestimmtes Gebiet, sondern betrachten die Bereiche, in denen Bedarf besteht, und gehen diese entsprechend unseren Möglichkeiten an. Wir arbeiten mit Partnern vor Ort zusammen und verfolgen einen basisorientierten Ansatz, d. h. alle Organisationen, mit denen wir zusammenarbeiten, werden von der Gemeinschaft getragen – dies ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit, der zur Nachhaltigkeit beiträgt. Unsere Arbeit basiert auch auf der Stärkung der Systeme, d. h. wir wollen die Arbeit, die wir bereits vor Ort leisten, verbessern. Wir bohren zum Beispiel Bohrlöcher, um den Zugang zu Wasser zu ermöglichen, und durch die Förderung des Gesamtsystems finden wir Mittel und Wege, um das Wasser vom Bohrloch zu den Häusern der Menschen zu bringen; Solarenergie ist beispielsweise eine Möglichkeit, die wir gefunden haben.
Nächstes Jahr werden wir unsere Arbeit in einem neuen Land aufnehmen: Tansania. Teil unseres strategischen Ansatzes ist es, das Potenzial für die Arbeit in neuen Ländern zu untersuchen, wo wir den richtigen Partner finden müssen, der sich auf gemeinschaftsgeleitete Nachhaltigkeit, Rechenschaftspflicht, Transparenz und Vertrauen konzentriert – all das ist für uns sehr wichtig.
In Kenia führten wir ein Programm durch, um mit der örtlichen Gemeinde zusammenzuarbeiten und einen Sanddamm zu bauen, der das Wasser reinigt, während es durch den Sand gefiltert wird. Anschließend bauten wir daneben einen flachen Brunnen, um Millionen von Litern unbelastetes Wasser zu gewinnen, das nicht verdunstet, da es unterirdisch ist, und zu dem Tausende von Menschen Zugang haben. Ein weiterer Vorteil des Sanddamms ist, dass er den Grundwasserspiegel anhebt, was das umliegende Land fruchtbar macht: Die Gemeinde kann darauf Landwirtschaft betreiben. Wir bauen Terrassen, die der Bodenerosion entgegenwirken und das Wasser zurückhalten, wir stellen Material und Schulungen zur Verfügung und können so dazu beitragen, die Nahrungsmittelsicherheit, die nachhaltige Landwirtschaft und die wirtschaftlichen Auswirkungen auf eine Gemeinschaft von mehreren Tausend Menschen zu gewährleisten und die Lebensbedingungen in einem Gebiet zu verbessern, das zuvor wirklich verzweifelt war.
Alles orientiert sich an der Gemeinschaft: Wir geben nicht einfach eine Lösung vor, sondern die Gemeinschaft wendet sich zuerst an uns, um ihre Situation darzulegen, und wir arbeiten eng mit ihr zusammen, um die beste Lösung zu finden. Wir haben auch keine festen Lösungen, da sich diese in den verschiedenen Ländern, in denen wir tätig sind, ändern können. Bei jedem Projekt, das wir durchführen, muss die Gemeinde einbezogen werden und ihren Beitrag leisten, denn das Gefühl der Hilfe schafft ein Gefühl der Eigenverantwortung für die Instandhaltung der von uns installierten Einrichtungen vor Ort.
Wir führen mit unseren Partnern in den Ländern einen sehr gründlichen und soliden Prozess durch, bei dem wir alle Projektvorschläge, die sie uns übermitteln, prüfen. Dies kann zwischen sechs Monaten und einem Jahr dauern, da wir sicherstellen wollen, dass es sich um das bestmögliche Projekt für dieses Gebiet handelt und dass das Geld, das wir ihnen zur Verfügung stellen, angemessen verwendet wird.
Ja, wir überwachen jedes Projekt mindestens sieben Jahre lang, um sicherzustellen, dass die von uns umgesetzte Lösung immer noch funktioniert. Die Einbeziehung der Gemeinden ist wirklich wichtig: Wir sorgen für ständige Kommunikation und besuchen sie weiterhin, ebenso wie unsere Partner im Land. Wir schätzen die Gemeinden sehr und haben ein gutes Verhältnis zu ihnen.
Neben dem Aufbau in Tansania setzen wir uns verstärkt für den Umweltschutz ein. In Nicaragua richten wir beispielsweise Wassereinzugsgebiete ein, um das Wasser zu schützen und das Land dadurch fruchtbarer zu machen. Dies sind langfristige, nachhaltige Projekte, die dazu beitragen, das Land für künftige Generationen zu erhalten. Unsere gesamte Arbeit wird an den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen gemessen, zu denen wir 11 Beiträge geleistet haben; wir werden nach Möglichkeiten suchen, noch mehr zu tun.
Die Arbeit vor Ort ist mit vielen Herausforderungen verbunden, schon allein, wenn es darum geht, Material an einen Ort zu bringen. Manchmal werden während der Regenzeit in einem Land die Straßen einfach unterspült. In Kenia mussten wir einmal auf dem Weg zu einer Schule durch knietiefes Wasser waten, weil die Autos nicht durchkamen und es keine andere Möglichkeit gab, dorthin zu gelangen. Eine weitere Herausforderung besteht darin, dafür zu sorgen, dass sich die Gemeinschaft engagiert, was sich wirklich einfach anhört, aber man muss daran arbeiten und wissen, was man tut. Und natürlich ist es eine Herausforderung, Geld einzuwerben, um sicherzustellen, dass wir die Arbeit, die wir machen wollen, auch wirklich machen können.
Wir haben viele Menschen, die uns helfen, Geld für uns zu sammel – durch Marathons, eine Challenge, Entwicklungsausschüsse, Firmenspenden… Wir erhalten auch regelmäßig Spenden, was mich immer sehr beeindruckt und dankbar macht. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, sich zu engagieren, und es macht mir Spaß, den Menschen mit Unterstützung und Materialien dabei zu helfen. Wir haben auch Leute, die sich uns und den Gemeinden anschließen, um an den Projekten vor Ort zu arbeiten. Es ist harte, schmutzige Arbeit, aber sehr erfüllend, positiv und ein lohnenswertes Unterfangen.
Eines der schönsten Dinge an meinem Job ist, dass ich Unterstützer zu unseren Projekten mitnehmen kann. In diesem Jahr haben wir bisher drei Gruppen mitgenommen, was wirklich großartig ist: Man ist nicht als Tourist dort, sondern um die Einheimischen zu treffen und von ihnen in ihren eigenen Worten zu hören, welche Auswirkungen diese Projekte haben. Ich denke, es ist ein Privileg, diese Orte besuchen zu können: Man kommt an wirklich ländliche Orte, die niemand besucht, und jeder Besuch ist ein fröhliches Ereignis voller Tanz und Gesang.
Wenn Sie selbst nach Möglichkeiten suchen, Just a Drop zu unterstützen, besuchen Sie bitte die Website des Unternehmens oder setzen Sie sich direkt in Verbindung. Sie können sich auch gerne mit der Organisation in Verbindung setzen, um ihre Projekte vor Ort zu besuchen und ihre harte Arbeit für das Wohlergehen der lokalen Gemeinschaften kennenzulernen.
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