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Kunst und Kultur in Kolumbien erleben

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Was ist eigentlich typisch kolumbianisch? Die Antwort darauf finden Sie in jedem Aspekt des kolumbianischen Lebens: Lebensfreude! Die Leidenschaft der Kolumbianer ist einfach unübersehbar – lassen Sie sich von ihr hinreißen und erleben Sie das Land und seine Menschen mit derselben positiven Einstellung, die Ihnen hier begegnet. Auf diese Weise können Sie die Kunst und Kultur in Kolumbien offen und ohne Vorurteile in sich aufnehmen.

Kolumbiens reiche Geschichte, herzliche Gastfreundschaft und wahre Lebensfreude spiegeln sich in allen Facetten der kolumbianischen Kultur wider. Die frohe Gesinnung der Menschen ist einfach ansteckend, egal ob Sie nun bei einem Besuch die wunderbar aromatische kolumbianische Küche mit ihren indigenen, afrikanischen und spanischen Einflüssen genießen oder sich in Tänzen und ausgelassener Musik verlieren. Begeben Sie sich auf eine Kulturreise durch Kolumbien, um einen Einblick in den Geist dieses faszinierenden südamerikanischen Landes zu erhalten.

Die Vielfalt Kolumbiens als Spiegel seiner Kultur

Die Bedeutung der Kunst und Kultur für die kolumbianische Identität ist nicht zu unterschätzen – schließlich sind Kunst, Architektur, Literatur und Kulinarik eine greifbare Manifestation der Vielfalt der hier lebenden Menschen, ihrer Traditionen und Bräuche. Die turbulente Geschichte der Kolonialisierung, Bürgerkriege und kolumbianischen Drogenkartells ist einer lebensbejahenden Kreativität gewichen.

Die indigene Bevölkerung überdauerte die spanische Kolonisation und ist ein wichtiger Teil der kolumbianischen kulturellen Identität. Auch afrikanische Sklaven, die nach Kolumbien gebracht wurden, waren maßgebend an der Gestaltung der Kulturlandschaft beteiligt, die sich vor allem in den Küstenregionen widerspiegelt, Cumbia, zum Beispiel, entstand aus dem aus Guinea stammenden Musikstil Cumbé und entwickelte sich in Kolumbien zu einer neuen, eigenständigen Stilrichtung.

Barranquilla in Kolumbien - Kunst und Kultur in Kolumbien

Kunst und Kultur in Kolumbien: Traditionelle kolumbianische Musik und Tanz

Die kolumbianische Musik gehört zu einer der reichsten der Welt und jede Region hat ihren eigenen Rhythmus. Musikfestivals wie das Vallenata Festival, Salsa al Parque oder das Andenmusikfestival sind besonders beliebt – aber in Kolumbien braucht man keinen Grund, um das Tanzbein zu schwingen!

Cali, eine Stadt im Tal des Cauca-Flusses, begeistert Reisende nicht nur mit ihrer üppigen Naturlandschaft: Sie ist auch als die Salsa-Hauptstadt der Welt bekannt. Wenn Sie im Dezember reisen, können Sie an der Feria de Cali teilnehmen, einem internationalen Salsafestival mit Modenschauen, Schönheitswettbewerben und Gastronomie.

Oder lassen Sie sich vom beschwingten Rhythmus des Vallenato hinreißen, dessen charakteristische Akkordeonmelodien ihren Ursprung im Norden des Landes bei den Mestizen und der indigenen Bevölkerung haben. Neben dem Akkordeon spielen Musiker doppelköpfige Trommeln (Caja) und ein Schrapinstrument namens Güira.

Neben Merengue, Champeta und Mapalé ist Cumbia ein weiterer beliebter kolumbianischer Musikstil, dessen Mischung aus afrikanischen, einheimischen und europäischen Rhythmen sowie einer lebhaften Melodie zum Tanzen einladen. Dieser Stil entstand an der Karibikküste Kolumbiens und ist ein Symbol kolumbianischer Kultur.

La Feria de Cali, Kolumbien

Kunstszene in Kolumbien: Boteros Friedensvögel

Wie die Musiker des Landes, verbinden auch andere kolumbianische Künstler unterschiedliche Einflüsse und die Geschichte Kolumbiens, um einzigartige Stilrichtungen zu schaffen. Der 1932 in Medellín geborene Maler und Bildhauer Fernando Botero erlangte weltweiten Ruhm durch seine unverkennbare Darstellung kugelliger Figuren. Er verbrachte seine Lehrjahre in Bogotá, Madrid, Florenz und Paris, wodurch er seinen unverkennbaren Stil entwickelte, der ihm in den 1980er und 90ern Ruhm weit über die südamerikanischen Grenzen hinaus einbrachte und die Kunst und Kultur in Kolumbien beträchtlich beeinflusste.

2004 beschäftigte Botero sich mit der Gewalt in Kolumbien und schaffte 50 Zeichnungen und Gemälde. Wenn Sie den San-Antonio-Platz in Medellín aufsuchen, finden Sie zwei Vogelstatuen des Künstlers. Ursprünglich stand dort nur einer, aber 1995 versteckte die Guerillabewegung Farc bei einem Outdoor-Konzert eine Bombe unter dem Bronzevogel. Botero bat darum, den beschädigten Vogel als Mahnmal stehen zu lassen und stellte eine zweite, identische Statue daneben. Das Paar ist heute als die Friedensvögel bekannt. Besuchen Sie außerdem den Plaza Botero in Medellín, um 23 Bronzefiguren des Künstlers zu sehen.

Liegende Frau. Bronzeskulptur des berühmten kolumbianischen Künstlers Fernando Botero auf dem Platz, der seinen Namen trägt, im Zentrum der Stadt Medellin

Street Art in Bogotá

Kunstinteressierte sollten unbedingt nach Bogotá reisen, denn die dortige Straßenkunstszene ist unübersehbar. Seit 2011 wird Straßenkunst als kulturelle Ausdrucksform in allen Stadtvierteln begrüßt und sogar gefördert. Nehmen Sie an einer Bogotá Graffiti Tour teil, um die Werke lokaler (und internationaler) Künstler aufzuspüren. Diese Kunstform beschäftigt sich häufig mit Kolumbiens vergangenen Konflikten und sozialen Fragen, wie den Rechten der Ureinwohner. Statten Sie dem Museo de Arte Moderno de Bogotá einen Besuch ab, um sich weiter in die zeitgenössische Kunst zu vertiefen. 

Kunst und Kultur in Kolumbien: Auffälliges Wandgemälde in Bogota mit leuchtenden Farben und lokaler Kultur

Architektur: Von kolonialen Wundern bis zur modernen Skyline

Auch für Architekturbegeisterte hat das Land einiges zu bieten. Beispiele präkolumbianischer Baukunst finden Sie in Ciudad Perdida, der Verlorenen Stadt der Tairona, einer indigenen Bevölkerungsgruppe, die für ihre Architektur bekannt ist. Die Stadt inmitten des dichten Dschungels wurde im 13. und 14. Jahrhundert erbaut und 1975 wiederentdeckt. Diese archäologische Stätte steht heute unter der Obhut des Kolumbianischen Instituts für Anthropologie und Geschichte. Man nimmt an, dass ungefähr 1.600 bis 2.400 Menschen hier in runden Häusern lebten, die auf mit Stein gepflasterten Terrassen errichtet wurden. Die Tairona bauten Terrassenplattformen, Hausfundamente, Treppen, Abwasserkanäle, Gräber und Brücken aus Stein.

Der spanische Einfluss ist noch heute in den kolumbianischen Kolonialstädten wie Cartagena zu sehen. Die Stadt war ein wichtiger Handelshafen zwischen Spanien und den südamerikanischen Kolonien. Die koloniale Bauweise zeichnet sich durch die traditionellen einstöckigen Häuser mit einem zentralen Innenhof aus. Beim Besuch vieler Städte in Kolumbien werden Ihnen Anklänge an die maurische und kastilische Architektur auffallen sowie Gebäude im Barock- und Renaissancestil. Heute begegnen Sie neben historischen Gebäuden auch modernen Hochhäusern wie Las Torres del Parque des Architekten Rolgelio Salmona in Bogotá, Giancarlo Mazzantis schwarzer kubistischen La Biblioteca España in Medellín und La Iglesia del Colegio Nogales, einer futuristischen Kapelle, die im Kontrast zu den anderen veralteten roten Backsteinbauten der Umgebung steht, um die Dualität der menschlichen Natur darzustellen.

Cartagena de Indias, Kolumbien

Der literarische Einfluss von Gabriel García Márquez

Die europäischen Einflüsse beschränkten sich nicht nur auf Kolumbiens Musik, Kunst und Architektur. Der wohl bekannteste Schriftsteller des Landes, Nobelpreisträger Gabriel García Márquez, erzählt im Gesprächsband Der Geruch der Guayave von Kafkas Einfluss auf sein Werk. In den 1950ern lebte er in Paris, wo der lateinamerikanische Realismus und die moderne Literatur seine Romane beeinflussten. Bücher wie Hundert Jahre Einsamkeit und Liebe in den Zeiten der Cholera prägten den magischen Realismus, der seine Darstellung der lateinamerikanischen Kultur und Geschichte so lebendig und faszinierend macht. 

Heute gilt sein Werk als ein bedeutendes Erbe der Weltliteratur. In Cartagena können Fans von Márquez auf die Suche nach Winkeln in der Altstadt gehen, die ihn inspiriert haben und sich in seinen fiktionalen Orten wiederfinden. Erfahren Sie mehr über den Einfluss, die die Region auf sein Schreiben hatte und sehen Sie die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, einschließlich des Mausoleums von García Márquez.

Weiter nordöstlich gelegen befindet sich die kleine Provinzstadt Aracataca, wo das Haus der Familie Márquez in ein Museum umgewandelt wurde. Hier haben Sie nicht nur die Gelegenheit, mehr über das Leben des Autors zu erfahren, sondern auch das ruhige Landleben Kolumbiens kennenzulernen.

Feste und Feierlichkeiten: Ein Kaleidoskop der Farben und Emotionen

Wenn Sie die Lebensfreude Kolumbiens am eigenen Leib erfahren wollen, sollten Sie unbedingt zum Zeitpunkt einer der vielen Feste anreisen. Vom 25. Bis 30. Dezember jeden Jahres findet das Fest Feria de Cali statt, welches als das größte Salsafestival der Welt gilt. Die afro-kolumbianischen Nachfahren haben es sich zu eigen gemacht, indem sie die traditionellen Stierkämpfe der spanischen Kolonialisten durch ihre eigenen Speisen, ihre Musik und Salsa ersetzten. 

Im Februar oder März findet der Carnaval de Barranquilla, der zweitgrößte Karneval der Welt, statt. 2003 erklärte die UNESCO diesen Karneval zum „Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit“. Fünf Jahre später wurde ihm der Status eines „immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ zuerkannt. Besuchen Sie Barranquilla und erleben Sie die Verschmelzung der afroamerikanischen und indigenen Kulturen der Karibik, die sich in der Musik, den Tänzen und den bunten Karnevalsumzügen widerspiegeln.

Wenn Sie Medellín, die „Stadt des ewigen Frühlings“, Anfang August besuchen, können Sie das zehntägige Blumenfest, Feria de las Flores, miterleben. Es ist die größte Blumenparade der Welt voller Blüten, Musik, Wettbewerbe, Kostüme, Paraden und Feuerwerk. Ein Highlight dieses Festes ist der Umzug der Silleteros (Desfile de Silleteros), bei dem Bauern ganz im Zeichen der fruchtbaren, landwirtschaftlichen Identität des Landes mit bis zu 70 kg schweren, selbst hergestellten Blumengestecken auf dem Rücken durch die Straßen ziehen.

Umzug der Silleteros beim Blumenfest in Medellin, Kolumbien

Von Arepas bis zu exotischen Früchten: Ein kulinarisches Abenteuer 

Die kolumbianische Küche ist herzhaft und schmackhaft. Sie verwendet exotische Früchte, Gemüse und Fleisch und spiegelt so die vielfältigen Einflüsse und Traditionen des Landes wider. Neben Arepas (flachen, runden Maisfladen) und Tamales (gedämpften Teigtaschen mit Gemüse- und Fleischfüllung, die in Bananenblätter eingewickelt sind), bietet Kolumbien traditionelle Speisen wie Ajico, eine herzhafte Hühnersuppe mit drei Kartoffelsorten und Gemüse, die oft mit Avocado und Sahne serviert wird.

Probieren Sie bei Ihrem Besuch unbedingt Bandeja Paisa, eine regionale Spezialität aus Antioquia, die u.a. mit  Reis, Kochbananen, Bohnen, Chorizo und Avocado gereicht wird. Die großzügige Menge und Vielfalt der Zutaten ist charakteristisch für dieses Gericht und macht Paisa zum wohl repräsentativsten Gerichte der kolumbianischen Küche.

Kolumbien ist jedoch auch für seine exotischen Früchte wie Guave, Drachenfrucht, Physalis, Feijoa und Quitorange bekannt. Diese werden oft zu Saft verarbeitet, den Sie sich auf einem der lokalen Märkte gönnen können. Überhaupt empfehlen wir einen Marktbesuch, um ein Gefühl für das Alltagsleben in Kolumbien zu bekommen, die Menschen zu beobachten und eine Vielzahl regionaler Spezialitäten zu probieren.

Abschließend kommen wir nicht umhin, den kolumbianischen Kaffee zu erwähnen –  schließlich befinden Sie sich in einem Land, das für dieses Heißgetränk berühmt ist! Die Kaffeeanbauregion Eje Cafetero befindet sich in der Andenregion zwischen Medellín und Cali und ist der Ursprungspunkt einer der besten Kaffeesorten der Welt. Besuchen Sie die Kaffeezone, seit 2011 ein UNESCO Weltkulturerbe, wo Sie eine Plantage besuchen und den köstlichen Kaffee genießen können.

Kolumbianische Kaffeebohnen

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